Die Macocha-Schlucht

Die weltbekannte Schlucht Macocha ist mehr als 138 m tief und ist zugleich die größte Schlucht dieser Art in der Tschechischen Republik sowie in ganzem Europa. Der obere Teil der Schlucht ist 174 m lang und 76 m breit. Am Rande der Schlucht gibt es zwei Aussichtsplattformen. Die erste von ihnen wurde 1882 erbaut - liegt an der Höchststelle und heißt Die obere Aussichtsplattform. Die andere stammt aus 1899, befindet sich in der Höhe von 92 m und von hier aus sieht man den Schluchtgrund am besten.

Ein Blick in die Tiefe

Die Schlucht Macocha, die seinen Namen nach einer Sage aus dem 17. Jahrhundert bekam, entstand durch den Absturz der Decke einer hohen Höhle. Deshalb ist der Schluchtgrund mit Schottern bedeckt, die die Reste der abgestürzten Decke darstellen. Auf dem Schluchtgrund fließt der Fluss Punkva, der zwei kleine See mit Wasser versorgt. Der obere See ist ungefähr 13 m tief und ist aus den Aussichtsplattformen zu sehen. Der untere See liegt zwischen den Felsen versteckt, ist also von oben nicht zu sehen und seine Tiefe beträgt mehr als 30 m.

Der unterirdische Fluss Punkva, der den Schluchtgrund durchfließt, entsteht durch einen Zusammenlauf von vielen unterirdischen Flüssen, die das Karstgebiet vom Norden und Osten durchfließen.

Das Wasser von Punkva erblickt zum ersten Mal das Licht der Welt auf dem Schluchtgrund. Hier verschwindet es im unteren See unter die Erde und fließt durch die Punkva-Höhlen. Der ganze Komplex stellt mehrere Kilometer lange Höhlen dar, die teilweise von unterirdischen Flüssen durchflossen werden.

Forschungsgeschichte

Als der erste ließ sich auf den Schluchtgrund Mönch des Minoritenklosters Lazar Schopper im Jahre 1723 nieder. Damit begann eine Reihe von mutigen Taten der Schwärmer sowie echter Forscher, die Schritt für Schritt das Geheimnis der Schlucht Macocha aufdeckten.

Ein wichtiger Markstein war das Jahr 1856, als bekannter Karstforscher MUDr. Jindrich Wankel eine Expedition in die Schlucht unternahm. 1901 fing Karel Absolon an, die Schlucht Macocha systematisch durchzuforschen. Das Ergebnis war die Detailforschung der Schlucht und der Höhlen, die an die Schlucht grenzten. 1914 wurde der trockene Teil der Punkva-Höhlen zugänglich. In den Jahren 1920 - 1933 folgten Entdeckungen, die zur Zugänglichmachung von Wasserdomen auf dem unterirdischen Fluss Punkva führten.